Am 25.Oktober 2014 fand in der Psychosozialen Beratungsstelle der AWO in Memmingen ein Workshop für Jugendleiter statt mit dem Thema „Jugend und Sucht“, mit dem Schwerpunkt Mediennutzung.
Horst Schmidt, Suchtkrankenhelfer im Apostelbezirk Ulm, freute sich dass das Interesse bei den Jugendleitern an diesem Thema Sucht groß ist; es kamen 12 Jugendleiter aus dem Bezirk Memmingen, Ravensburg sowie der Suchtkrankenhelfer Michael Weber aus dem benachbarten Apostelbezirk München/ Augsburg mit einer Jugendbetreuerin und einem Jugendleiter.
Der Workshop wurde von Frau Ursula Hiller von der Psychosozialen Beratungsstelle der AWO Memmingen geleitet, die beruflich im Bereich der Suchtprävention tätig ist.
Durch anschauliche Hilfsmittel und Techniken, bei denen die Teilnehmer aktiv mitarbeiten konnten, wurden die verschiedenen Bereiche herausgearbeitet, bei denen Süchte entstehen können.
Anhand von Fallbeispielen konnten die Teilnehmer individuell beurteilen, ob hier einfacher Genuss, Konsum in suchtriskanter Form oder eine Sucht vorliegt. Die Beurteilungen waren nicht immer einheitlich, anhand der sich anschließenden Diskussion konnte die Leiterin des Workshops, Frau Ursula Hiller, interessante Kriterien nennen, anhand derer der Tatbestand einer Sucht als erfüllt betrachtet werden kann (muss). Anschaulich stellte Frau Hiller den gesamten Suchtverlauf dar. Gleichzeitig wurden Möglichkeiten genannt, wie man sich durch professionelle Hilfsangebote vom Suchverhalten wieder befreien kann.
Anhand der JIM- Studie, einer Medienbiografie mit dem Lebensfluss- Modell, wurde ein Überblick über die aktuelle Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen gegeben. Danach reflektierte man: Was hat am meisten beeindruckt, wie ergeht es einem, wenn man diese Informationen hört, was bedeutet dies für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen?
Nachdem man das Thema Sucht in drei Stunden Seminardauer nur im begrenzten Maße behandeln kann ist der Wunsch aus den Reihen der Teilnehmer gekommen, im nächsten Jahr im Sinn eines Folgeseminars sich schwerpunktmäßig mit dem Thema zu beschäftigen: Wie spreche ich Jugendliche an, die ein Suchtproblem haben?
Zusammenfassend stellten die Teilnehmer fest, dass es sich hier um ein wichtiges Thema handelt. Nachdem die Jugendleiter in vielen Fällen einen guten Draht zum einzelnen Jugendlichen haben, möchten Sie sich selbst auch mehr mit diesem Thema beschäftigen, um im Bedarfsfall adäquat reagieren und helfen zu können.